Tag für Tag vergeht. Dieses Jahr vergeht. Ich wache auf, ich schlafe ein, ich wache auf, ich schlafe ein. Ich wache auf, das Leben gießt seine ganze Fülle über mich aus, ich schlafe ein, meine Träume sind angsteinflößend und wundervoll.
Gierig bin ich, nehme auf und nehme noch einmal auf, wahllos nehme noch mehr zu mir. Ich häufe alles auf in mir, was ich erlebe. Und behalte auch den Frust über das bei mir, was ich nicht erlebe, all das, was mir weh tut, jede Ursache für Verletzung und Schwäche. Schönes, Helles wie auch Angstmachendes, Dunkles, ich behalte alles.
Manchmal habe ich keinen Ort für meine Fülle und manchmal keinen für die Leere. Manchmal kommt die Fülle hell und dunkel zugleich über mich.

Nicht loslassen können

Zu spät merke ich, dass es längst zu viel ist. Meine Kehle wird eng, meine Brust wird eng, meine Adern werden eng, sie widersprechen, wollen nicht länger hinnehmen, wie die Gier in meinem Körper zirkulieren und ihn vergiften darf. Sie wollen nicht länger missbraucht werden von einem, der nicht loslassen kann.

Danke, dass ihr über mich wacht,
spreche ich und danke ihnen.
Und lasse los.

Bildquellen: pixabay.com -> Rucksack 2620006 und Wasserfall 2564708 von StockSnap /
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